Ängste & Sorgen
Ängste und Sorgen sind normale und sinnvolle Reaktionen auf bedrohliche Situationen oder sich verändernde Umstände. Auch wenn sie unseren Alltag belasten können, haben Ängste und Sorgen eine Funktion. Für den Umgang mit diesen Emotionen und Gedanken ist es wichtig, die Botschaft an uns richtig zu deuten, das Gefühl der Angst anzunehmen und in die Selbststeuerung zurück zu finden, wenn wir das Gefühl haben, ohnmächtig zu sein.
Warum haben wir Sorgen und Ängste?
Herzklopfen und Schweißausbruch vor einer Präsentation? Zittern und beschleunigter Puls bei Gewitter, Spinnen oder Dunkelheit? Ständiges Gedankenkreisen, Konzentrationsprobleme und Angst, nicht mehr gut schlafen zu können? Jeder von uns kennt diese Zustände und verspürt in der einen oder anderen Situation Angst. Auch die globalen Herausforderungen unserer schnelllebigen und komplexen Welt, wie z.B. die Finanzkrise, das Eintreten von Naturkatastrophen, die Corona-Pandemie oder das Kriegsgeschehen, konfrontieren uns täglich mit eigenen Ängsten und Sorgen. Wenn die Ängste und Sorgen sich dauerhaft bemerkbar machen, können sie unsere Leistung und Lebensqualität beeinträchtigen.
Dennoch ist das Gefühl der Angst überlebenswichtig. Sie hilft uns bei der Bewertung von Neuem, von Veränderungen und Unerwartetem. Evolutionär gesehen schützt Angst vor lebensbedrohlichen Situationen, erkennt Gefahren und versetzt den Körper in Alarmbereitschaft. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Amygdala, das „emotionales Gedächtnis“. Diese Gehirnregion bewertet eingehende Informationen oder Situationen auf emotionaler Ebene und löst körperliche Reaktionen wie Herzrasen, flauer Magen, Schweißausbrüche oder Atembeschwerden aus.
Welche positiven Funktionen hat Angst?
Sie will uns absichern, lässt uns vorsichtig sein, sorgt sich um unsere Sicherheit und bewertet jede Situation auf Risiken und Gefahren.
Im Angstzustand verspüren wir eine erhöhte Aufmerksamkeit und Leistungssteigerung. Angst gibt uns einen Energieschub, mobilisiert unsere Kräfte und führt dazu, dass wir uns fokussiert auf die Situation einstellen und Prioritäten anpassen.
Und damit ist sie eine ganz normale Reaktion, die bei Bedrohungen immer noch aktiviert wird, auch wenn diese heutzutage eher emotionaler Natur sind. Es ist wichtig, aus dem Gedankenkarussell voller Sorgen und Ängste auszusteigen, wenn diese kontraproduktiv sind und nur auf Annahmen beruhen.
Wie gehe ich mit Ängsten und Sorgen um?
Ängste und Sorgen können, wenn sie überhandnehmen, unser Verhalten bestimmen. Es entsteht das Gefühl, dass die Angst unsere Gedanken, Entscheidungen und Handlungen kontrolliert. Wenn wir uns durch unsere Ängste und Sorgen blockiert oder gelähmt fühlen, ist es wichtig, einen gesunden Umgang für uns zu finden. Die folgenden vier Handlungsschritte helfen Ihnen, sich mit den eigenen Ängsten und Sorgen auseinander zu setzen und diese zu reflektieren.