Burnout und Arbeitsbelastung
Wenn Stress und Arbeitsbelastung über längere Zeit anhalten, kann es zu einem Zustand starker emotionaler Erschöpfung kommen, dem sogenannten Burnout-Syndrom.
Was ist eigentlich Burnout?
Mehr als die Hälfte aller Arbeitnehmer*innen in Deutschland – unabhängig von Branche, Alter, Geschlecht oder Qualifikation – gibt an, ein hohes Arbeitspensum und Zeitdruck am Arbeitsplatz zu haben. In Kombination mit fehlender Anerkennung und fehlendem Ausgleich im Alltag, kann dies zu einer Überlastung führen. Der Begriff Burnout signalisiert bereits die starke emotionale Erschöpfung, das „Ausgebranntsein“. Dieser Zustand geht einher mit einer reduzierten Leistungsfähigkeit und einem deutlichen Ungleichgewicht zwischen den aktuellen Anforderungen und den eigenen Ressourcen. Burnout stellt ein hohes Risiko für weitere gesundheitliche Folgen dar. Umso wichtiger ist es, nicht erst aktiv zu werden, wenn es zu spät ist!
Anzeichen einer psychischen Überlastung
Der Übergang von einer erträglichen Arbeitsbelastung zu einer Überlastung und damit auch zum Burnout ist häufig schleichend. Es spielen viele verschiedene Faktoren eine Rolle. Neben den Arbeitsbedingungen ist es auch relevant, über welche Ressourcen die Person verfügt und wie sie ihre Handlungsmöglichkeiten in der Situation erlebt. Die Anzeichen einer Überlastung zeigen sich auf verschiedenen Ebenen – je nach Schwere der erlebten Überlastung treten vielfältige Symptomvarianten auf:
Auf der physischen Ebene kann sich eine Überlastung beispielsweise in Schlafproblemen, Kopfschmerzen, Appetitverlust, Übelkeit, Verdauungsproblemen, Herzbeschwerden oder sexuellen Problemen zeigen. Generell zeigt sich oft eine verringerte körperliche Leistungsfähigkeit.
Auf der mentalen Ebene zeigt sich die Überlastung oft als Erstes durch ein Gefühl der Nervosität, emotionalen Erschöpfung und Hilflosigkeit. Daneben zeigen sich häufig auch Schuldgefühle, Konzentrationsprobleme, verlangsamtes Denken oder sogar aggressive Impulse.
Die Überlastung führt in der Regel auch zu einer Veränderung im Verhalten der Betroffenen. Zu Beginn äußert sie sich oft dadurch, dass die Person mehr Fehler macht, hektisch ist und sich nicht mehr gut organisieren kann. Im weiteren Verlauf folgen häufig der Rückzug vom sozialen Umfeld, eine starke Ungeduld und auch die Einstellungen der Betroffenen gehen bei anhaltender Belastung in Gleichgültigkeit, Zynismus und Pessimismus über.
Diese Warnzeichen sind für sich genommen noch kein Burnout, aber geben erste Hinweise darauf, dass eine Überlastung vorliegt. Wenn diese dauerhaft anhält und die Betroffenen keine Möglichkeit sehen, diese zu bewältigen, kann es als Folge zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Ängsten sowie zu körperlichen Auswirkungen wie Tinnitus und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems kommen. Nehmen Sie erste Anzeichen bei sich selbst und anderen daher ernst und ignorieren Sie sie nicht.
Wie kann ich mit Überlastung umgehen?
Häufig gestellte Fragen
Lange war Burnout nicht als Diagnose anerkannt und auch weiterhin wird es nicht als alleinstehende Krankheit eingeordnet. Nach dem aktuellen Klassifikationssystem (ICD-11) von 2022 ist Burnout aber offiziell als Syndrom definiert, das die Gesundheit beeinflusst, und kann somit von Ärzt*innen und Therapeut*innen im Rahmen einer Behandlung diagnostiziert werden.
Der erste Schritt ist immer, das persönliche Gespräch zu suchen und Ihre Beobachtungen offen aber sensibel zu thematisieren. Wenn Sie unsicher sind und Ihr Unternehmen Kunde beim Fürstenberg Institut ist, nehmen Sie gerne die kostenfreie Beratung unserer Expert*innen in Anspruch.
Es gibt die gesetzliche Vorgabe zur regelmäßigen Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen (GBU Psyche) am Arbeitsplatz. Durch diese können aktuelle Gefährdungen erkannt und Handlungsfelder identifiziert werden.