Selbstbewusstes Auftreten und Souveränität
Ein gesundes Selbstbewusstsein wird oft mit Kompetenz, Stärke, Führungsqualität oder Authentizität assoziiert und ist der Schlüssel, wenn es um die Ansprache eigener Bedürfnisse und persönlicher Grenzen geht.
Selbstbewusstsein kann man lernen
Selbstsicherheit, Souveränität, selbstbewusstes Auftreten: Eigenschaften, die in bestimmten Situationen überzeugend und erfolgsversprechend sein können und von denen einige Personen gerne eine Portion mehr im Gepäck haben wollen. Doch was macht selbstbewusstes Auftreten aus? Kann man Souveränität lernen? Und wie kann ich bei meiner bevorstehenden Gehaltsverhandlung oder der nächsten Diskussion in der Familie Haltung zeigen und Selbstbewusstsein ausstrahlen? Ein gesundes Selbstbewusstsein hilft Ihnen Ihre Grenzen und Bedürfnisse anzusprechen. Es braucht Selbstvertrauen und ein sicheres Auftreten, um sich selbst treu zu bleiben und auf die eigenen Ansprüche aufmerksam zu machen. Personen mit einem geringen Selbstbewusstsein oder instabilem Selbstbild, werden oft von Selbstzweifeln geplagt. Die gute Nachricht ist: Selbstbewusstes Auftreten und Souveränität können Sie lernen. Mit der Zeit gehen Sie gelassener an neue oder herausfordernde Situationen heran, können mit Krisen besser umgehen und Ihre eigenen Grenzen aufzeigen.
Warum ist Abgrenzung für ein selbstbewusstes Auftreten wichtig?
Wenn wir immer Ja sagen, obwohl wir Nein meinen und uns nicht selbstbewusst auch mal einer Entscheidung oder Meinung entgegenstellen, bleiben unsere eigenen Wünsche und Bedürfnisse auf der Strecke. Irgendwann bringt ein Tropfen das Gefühlsfass zum Überlaufen und es kann zu einer starken emotionalen Reaktion kommen. Auch körperliche Beschwerden wie innere Unruhe, Magenschmerzen, Schlafstörungen oder Bluthochdruck können die Folge sein. Dabei ist das kleine Wörtchen Nein erst einmal nur ein Wort. Erst durch unsere Gedanken und Gefühle entsteht eine negative Bewertung und das Nein – und damit auch die Abgrenzung – fällt uns schwer.
Warum fällt es vielen Menschen schwer, Nein zu sagen?
Mit dem Wort Nein möchten wir Beziehungen nicht gefährden und scheinbar negative Folgen vermeiden. Dabei ist ein Nein zu anderen, oft ein JA zu sich selbst. Führen Sie sich vor Augen, dass Sie sich nicht gegen eine andere Person, sondern für sich entscheiden.
Ein Nein auszusprechen, widerspricht meist unseren Grundbedürfnissen nach Anerkennung, Zugehörigkeit und Harmonie. Durch ein Nein haben wir das Gefühl, diesen Bedürfnissen nicht gerecht zu werden und haben Angst, etwas zu verpassen oder von anderen nicht gemocht zu werden.
Es spielt eine wichtige Rolle für das spätere selbstbewusste Auftreten, wie in der Kindheit mit Streit, der eigenen Meinung und Widerworten umgegangen wurde. Die Erfahrungen prägen das eigene Selbstbild und unsere Verhaltensweisen. So könnte ein heutiges Nein als Gefahr gesehen werden, wenn in der Vergangenheit mit Bestrafung oder Ablehnung reagiert und Anpassung belohnt wurde.
Stolpersteine wie Mitleid, Schmeichelei, Überrumpelung und Erpressung machen es zusätzlich schwer, selbstbewusst abzulehnen und standhaft zu bleiben. Bei Sätzen wie „Ich habe doch auch schon ganz oft etwas für dich erledigt.“, „Du bist meine letzte Rettung, das geht wirklich ganz schnell.“ oder „Wenn du mir nicht hilfst, bin ich vollkommen aufgeschmissen und sitze morgen früh noch hier.“ bemerken wir meist erst im Nachgang, dass wir voreilig reagiert haben, weil wir Schuldgefühlen ausgesetzt waren oder uns nicht genug Zeit für eine Entscheidung genommen haben.
Der Weg zu mehr Selbstbewusstsein
Selbstbewusstes Auftreten und Souveränität können Sie lernen und Stück für Stück trainieren. Wenn Sie Ihre Haltung wahren und sicher auftreten, bleiben Sie handlungsfähig und behalten ein gutes Gleichgewicht zwischen Ihren Bedürfnissen und denen der anderen. Die folgenden Schritte helfen Ihnen, selbstbewusster und souveräner durch den Alltag zu gehen.